In der WachauBlick auf KremsHeute ist Sonnabend, der 24. Juni. Die Nacht war eindeutig zu kurz! Oder war etwa wie immer der letzte Abend zu lang? Wir wissen es nicht mehr genau, wahrscheinlich war es eine Mischung aus beiden. Traditionell ist der erste gemeinsame Abend immer ein sehr anstrengender... Auf jeden Fall erinnern wir uns an einen sehr langen und vor allem sehr schönen Abend im Schlosshotel von Frain an der Thaya. Im gegenüberliegenden Gasthof hatten wir die Biervorräte gelenzt und sind dann wohl recht gut angerichtet in die herrschaftlichen Betten des Zamecki Hotel gefallen. Nachdem uns der Sonntag mit erwartungsgemäß tiefblauem Himmel und sehr warmen Temperaturen geweckt hat, setzten wir nach einem zünftigen Logenfrühstück im Freien zur Tagestour Nummer 2 an. Vor uns liegen rasante 350 km durch Niederösterreich und die Steiermark. Übernachtet wird heute im Steirischen Ennstal in Donnersbach bei Liezen. Zwischen Schafov und Langau überquerten wir die nun im wahrsten Sinne des Wortes grüne Grenze, denn eine Trennlinie nach Österreich entdeckten wir nicht. Hier ist echt zusammengewachsen, was leider nicht mehr zusammengehört. In weiten Bögen schwingen wir durch die Kurven im flachen Land. Es ist angenehm warm und wir kommen gut voran. Durch die Wachau und das Donautal erreichen wir Krems und sind vom dortigen Benedektinerstift schwer beeindruckt. Auf unserer Tour durch Niederösterreich und vor allem die Steiermark mussten wir wieder über den einen oder anderen Ortsnamen schmunzeln. Gußwerk im Salzatal ist ja noch fast normal, Puchenstuben und Fleischessen eher nicht. Aber egal, diese Ortsnamen haben garantiert auch einen tieferen Sinn. Nach den Ybbstaler Alpen und dem breiten Ennstal kommen wir nun langsam in den steirischen Nationalpark Gesäuse. Zu beiden Seiten des Flusses ragen steile Kalkberge über das Tal und bilden die bekannten Kletterwände des Gesäuses. Nach diesem letzten Teil der Ennstaler Alpen rollen wir am frühen Abend in Donnersbach ein und werden schon von der Wirtin der Hiasl-Stuben erwartet. Im Gasthof Leitner an der anderen Seite des Ortes verbrachten wir den Abend. Knoblauchcremesuppe und edler Zirbenschnaps an steirischem Bier ließen uns das aufgezogene Gewitter großzügig übersehen. 

Blick vom JohannserbergBei GreutschachSonntag, 25. Juni: Nein, die vergangenen Stunden waren nicht erholsam. Es gewitterte die halbe Nacht und wir kamen trotz Schlafbier nicht zur Ruhe. Vielleicht aber war der Grund für den schlechten Schlaf die ruhelose Seele vom Musikanenstadtl-Original Hias, der sich hier in seinem alten Besitz im Jahre 2007 die Rübe weggeballert hat. Wie auch immer, das Wetter jedenfalls hatte heute früh das Potential für eine leichte Depression. Das Wetterradar meldete Dauerregen für die Steiermark. Egal, wir starten in den kühlen Tag zur Tour über den Alpenhauptkamm mit dem Tagesziel Slowenien. Unsere Strecke wird eine Länge von 260 Kilometern haben und mit dem 1.790 Meter hohen Sölkpass auch das Dach der Tour darstellen. Punktgenau an der Auffahrt zum Sölkpass begann es zu Regnen und oben auf der Passhöhe zischten die Blitze durch den Nebel. Nichts wie weg hier und hinab nach Murau. Natürlich zogen wir das Unwetter in unserem Sog talwärts und so mussten wir unter dem Dach der hiesigen OMV-Tanke eine Zwangspause einlegen. Es kam runter, was ging und hörte nicht auf! Leider sorgten die extremen Regenfälle auch für zahlreiche Überschwemmungen und Murenabgänge, denen ein paar Tage später die Straße zum Sölkpass zum Opfer fiel. Wir nutzen eine Regenpause zur Flucht aus Murau und steuerten über Althofen im Gurktal, St. Ullrich am Johannserberg und Greutschach ins Lavanttal, wo es nun endlich wieder trocken war. Vorbei am Soboth-Stausee schraubten wir uns hinauf zum Radlpaß. Hier oben auf 650 Metern Seehöhe verläuft - als Resultat des für Österreich-Ungarn verlorenen 1. Weltkriegs - die Staatsgrenze zu Slowenien. Vom Radlpass rollen wir nun hinunter ins Drautal. Im südsteirischen Mahrenberg – oder eben Radlje ob Dravi – bogen wir westwärts ab und erreichten 10 Minuten später unser heutiges Tagesziel: Das Hotel Pri Lipi in Muta. Eine eindrucksvolle Tour liegt hinter uns und wir haben wieder jede Menge Gesprächsstoff für den Abend. 

In den Steiner AlpenBlick auf ZarzMontag, 26. Juni: Nach dem obligatorischen und vermutlich unvermeidlichen Nachtgewitter zeigte sich Klärchen am heutigen Morgen versöhnlicher und flutete den Frühstücksraum des Pri Lipi mit reichlich Sonne. Wir legten beim Essen einen Zahn zu, denn wer weiß, wie es wettermäßig weitergeht. Unsere Sorgen waren aber vorerst unbegründet und so starteten wir in einen insgesamt 253 km langen Tourentag. Unsere Tagestour Nummer 4 geht quer durch die Oberkrain in Nordslowenien und die Julischen Alpen, wo wir in Tolmin im Hotel Dvorec die nächste Übernachtung gebucht haben. Wir pflügen auf der Staatsstraße Nummer 1 durch das Drautal in Richtung Dravograd, dem früheren Unterdrauburg. Nach der Untersteiermark im nordöstlichen Teil des heutigen Sloweniens befinden wir uns nun im Gebiet der Krain – genauer gesagt der Oberkrain. Als eine weitere von insgesamt fünf historischen Gebieten Sloweniens erstreckt sich die Krain über große Teile in der Mitte des Landes. Zwischen Plesivec und Schwarzenbach war die Kuh dann mal wieder am fliegen. Traumhafte Kurven und griffiger Belag luden ein zu einem Kurvenwalzer der feinsten Art. Hinter Schwarzenbach wurde die Straße wieder schmaler und der Asphalt immer löchriger. Drei Kilometer weiter war er schließlich komplett weg und wir hatten die Wahl: umkehren oder Enduro! Die Entscheidung war klar und die Bikes durften sich wieder an feinstem slowenischen Schotter versuchen. Nach einer gelungenen Enduroeinlage und einmaligen Blicken in die Steiner Alpen rollen wir hinab ins Logartal, wo wir uns in abermals feinen Kurven den Endurodreck aus dem Profil fuhren. Am oberen Talende wechselten wir mal wieder den Staat: Diesmal von Slowenien nach Österreich. Wir befinden uns hier in einem kleinen Zipfel von Kärnten, der spitz nach Slowenien hinein ragt. Unten im Tal ist irgendwo Bad Vellach und noch viel weiter hinter den sieben Bergen Klagenfurt. Nun hinab ins Tal und weiter an die B82. Diese Straße hinauf zum Seebergsattel sieht schon auf der Karte aus wie das EKG eines Meerschweinchens auf Koks. Die müssen wir fahren! Mit einem leichten Drehwurm erreichen wir den Pass, auf dem die Staatsgrenze zwischen Österreich und Slowenien verläuft. Nach dem kurzen Abstecher nach Kärnten sind wir nun wieder in Slowenien. Die letzten Stationen auf dem Weg bis zum Zielort Tolmin waren Zelezniki (Eisnern), die einstige deutsche Sprachinsel Sorica (Zarz) sowie das malerisch gelegene Most na Soči (Mauerskirch) im Tal der Soča (ital. Isonzo). Chronisch unterhopft, aber glücklich über diesen herrlichen Tag erreichten wir schließlich unser Hotel Dvorec in Tolmin. Die Bikes verschwanden im Käfig und wir platzierten uns am großen Biertisch. Prost meine Herren!  Hier geht es morgen weiter.

 

Tourentag 2: 24.06.2017 Tourentag 3: 25.06.2017 Tourentag 4: 26.06.2017
Vranov - Donnersbach (A) Donnersbach - Muta (SLO) Muta - Tolmin

 

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