In Vallorbe (CH, Kanton Waadt): Blick über den Fluss Orbe im Schweizer JuraIm historischen Zentrum der Savoyen-Metropole AnnecyDienstag, 20.06.2023: Heute geht es auf schlanken 350 km durch das Jura-Gebirge nordwestlich des Alpenkammes. Unser Tagesziel ist das wunderschöne Annecy am gleichnamigen See in den Savoyer Alpen. Nach dem Start in Belfort zog es uns nach Süden ins nördliche Jura und damit in die Schweiz. Durch das Tal der Allaine kommen wir zur zur Lomontkette, über die wir uns hinauf zum Col de la Croix mit seinen überschaubaren 789 Höhenmetern winden. Über dessen Südrampe erreichen wir das enge Tal des Doubs, wo sich auf 440 Metern über dem Meer das historische Städtchen Saint-Ursanne befindet. Wir folgen dem Verlauf des Doubs, der die Region in einem riesigen Bogen durchzieht und erst in Ostfrankreich in die Saone mündet. Die schnelle Nationalstraße 18 bringt uns über die Jurahochfläche der Franches-Montagnes vorbei am Neuenburgersee wieder nach Frankreich in die Region Bourgogne-Franche-Comté. Auf der D67B kommen wir nach La Cluse-et-Mijoux und wechseln später bei Vallorb wieder in die Schweiz. Nun fahren wir ins benachbarte Vallée de Joux, einem Hochtal auf 1.000 Metern Seehöhe. Über den 1.447 m hohen Col du Marchairuz verlassen wir das Vallée de Joux. Entspanntes Kradwandern mit Blick auf den westlichen Genfersee. Über Chezery-Forens und Bellegarde sur Valserine kommen wir in die Savoyen-Metropole Annecy. Wir haben im Hôtel du Palais de l'Isle gebucht und freuen uns auf den Abend in den alten Gassen am Lac d´Annecy.

Französische Alpen: Berglandschaft hinter dem Tal der Isére

In den Savoyer Alpen: Der Cormet de Roselend ist noch zu!Mittwoch, 21.06.2023: Wir starten gegen 10:30 in Annecy zur 264 km langen Tagestour nach Pont-Saint-Martin im italienischen Aostatal. Unsere Route führt uns am Ostufer des Lac d´Annecy entlang und weiter über den Col de la Forclaz (1.157 m) nach Talloires. Nach Faverges rollen wir auf der D12 in Richtung Albertville. Wir folgen dem breiten Tal der Isére nach Süden. Nach Notre-Dame-de-Briançon kommen wir nach Moûtiers, dem Hauptort des Tarentaise und fahren weiter bis Saint-Marcel im Isère-Tal. Hier beginnt die D88 zum spektakulären Anstieg nach Notre-Dame-du-Pré. 27 irre Kehren liegen zwischen uns und dem nördlichen Scheitel des Col du Tra (1.300 m). Geisteskrank! Über die Cote de Longefoy wedeln wir die kurvenreiche und exzellent ausgebaute Strecke hinab ins Tal der Isére nach Aime-La-Plagne. Auf der D86 oberhalb des Tals der Isère kommen wir nach Bourg-Saint-Maurice. Hier treffen sich die Passstraßen vom Cormet de Roselend (1.967 m), Col de l'Iseran (2.764 m) und vom Kleinen-Sankt-Bernard (2.188 m). Über letzteren verlassen wir nun Savoyen mit Ziel Aostatal im Piemont. Durch La Thuile und über den Colle San Carlo (1.950 m) rollen wir hinab ins Aostatal. Nach weiteren 80 km kommen wir endlich nach Pont-Saint-Martin: Wir haben im Hotel Crabun gebucht - Halbzeitfeier!

Oberhalb des Aostatals in der Nähe von AndrateBlick über Bellagio auf den traumhaften Comer SeeDonnerstag, 22.06.2023: Hier im Aostatal steht die Luft: Wir laufen bereits im Notbetrieb. Bei knapp 30 Grad starten wir zur 233 km langen 6. Tagestour nach Bellagio am Comer See. Die ersten Kilometer fahren wir durch das beschauliche Point-Saint-Martin und sind recht angetan von der 3.500 Einwohner zählenden Stadt am Eingang zum Aostatal. Das erste Ziel ist die alte Bergstraße um den Monte Mucrone nach Oropa. Durch Settimo Vittone und Nomaglio kommen wir ins über 800 Jahre alte und 500 Einwohner zählende Bergdorf Andrate auf 836 Metern Seehöhe. Wir sind nun im Piemont, der größten italienischen Festlandsregion. Durch die herrlichen Kurven der SP512 im Naturschutzgebiet der Trappa-Bagneri kommen wir zum Monumentalkomplex des Heiligtums von Oropa. Der Wallfahrtsort liegt etwa zwölf Kilometer nordwestlich der Stadt Biella auf 1.150 Metern Höhe. Wir wollen zum Scheiteltunnel Galleria di Rosazza, der sich unter dem Colle della Colma befindet. Doch dann Vollsperrung! Also Planänderung. Weiter über Biella, Zumaglia und Petinengo. Nach der recht langweiligen Eierei in der Provinz Novara kommen wir bei Sesto Calende in die Lombardei: Besozzo, Gaggiolo, Chiasso (CH), Como und endlich Bellagio. Wir sind am Aqua&Co, dem heutigen Tagesziel. Morgen ist Ruhetag - Lasset die Spiele beginnen!

 

 

     
Tourentag 4: 20.06.2023 Tourentag 5: 21.06.2023 Tourentag 6: 22.06.2023
Franche Comté - Savoyen Savoyen - Aostatal Aostatal - Comer See

 

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Unterwegs im Böhmischen MittelgebirgeIn Homberg/Efze: Blick ins Hessische BerglandSonnabend, 17.06.2023: Gegen 10 Uhr starten wir in Frohburg zur 390 km langen ersten Tagestour. Unser Ziel ist die Kleinstadt Homberg/Efze im osthessischen Bergland. Im dortigen Burghotel werden wir ab dem späten Nachmittag erwartet. Nach dem Altenburger Land kommen wir in den Raum Freyburg an der Unstrut und sehen den Burgenlandkreis von seiner schönsten Seite. Wir rollen über Nebenstraßen und durch Orte, deren Namen die Mehrzahl der Gruppe noch nie gehört hat. Es macht Spaß und genauso soll die Tour auch sein. Dort, wo Autofahren die Schmerzgrenze überschreitet, kommen wir mit den Reiseenduros gut voran. Hinter Kölleda schwingen wir mit breitem Lächeln durch die Kurven der B85 Richtung Bad Frankenhausen und sind nun im Kyffhäuserkreis in Günserode. Wir genießen die Fahrt in der unberührten Naturlandschaft der Hainleite und kommen schließlich nach Mühlhausen im Nordwesten von Thüringen. Auf der B249 fahren wir über den Hainich in den hessischen Werra-Meißner-Kreis. Bis ins Osthessische Bergland ist es nun nicht mehr weit und wir schlagen gegen 17 Uhr am Tagesziel in Homberg auf.

In der Altstadt von Saarlouis (Saarland).

Blick zur Marksburg bei Braubach im MittelrheintalSonntag, 18.06.2023: Gegen 10:30 brechen wir auf zur Tagestour Nummer Zwei. Unser Ziel ist das saarländische Saarlouis, von dem uns aktuell 412 km trennen. Vor uns liegt eine abwechslungsreiche Tour durch den Westen Deutschlands mit dem Höhepunkt Rheintal. Wir folgen dem herrlichen Verlauf der B253 bis Dillenburg und kommen vom Rothaargebirge in den südlichen Westerwald. Bei Braubach erreichen wir das Mittelrheintal. Linksrheinisch liegen die Gebirgszüge von Hunsrück und Eifel, rechtsrheinisch Taunus und Westerwald. Bei Sankt Goarshausen grüßt vom Felsen die Loreley - Rheinromantik pur! Nun mit der Fähre Kaub über den Fluß und weiter nach Bacharach. Über Rheinböllen, Simmern, Kappel und Hahn arbeiteten wir uns immer weiter vor in den äußersten Südwesten der Republik. Durch den Naturpark Saar-Hunsrück kommen wir in den Raum Dillingen und weiter Richtung Saarlouis. Gegen 17 Uhr erreichen wir die sechstgrößte Stadt im Saarland, die mit ihrem Altstadtflair schwer an Frankreich erinnert.

Vogesen: Auf dem Col du Ballon d´Alsace (1.171 m)Belfort in der Region Franche-Comté: Blick über den ehem. Ex-Platz zur FestungMontag, 19.06.2023: Das heutige Tagesziel ist die Stadt Belfort in Ostfrankreich. Sie liegt im Süden des Elsass, ca. 50 Kilometer westlich von Mühlhausen. Davor geht’s in die Vogesen mit dem ersten Berge-Knaller der Tour. Gespannte 340 km liegen vor uns.  Zwischen Saarlouis, Völklingen und Saarbrücken gab es nichts zu sehen. Wir wechselten ans andere Saar-Ufer und sind nun in der neuen französischen Region Grande Est, in die nach der Territorialreform 2016 unter anderem das Elsass aufgegangen ist. Über Pfalzburg kommen wir in die Nordvogesen. Die Franzosen hören es nicht gerne, aber wenigstens geologisch gehören die Nordvogesen zum Pfälzerwald. Da sie aber in Frankreich liegen, hat sich der französische Name „Vosges du Nord" – also Nordvogesen eingebürgert. Weiter in Richtung Raone-l´Etape, Saint-Die des Vosges und Gerardmer. In Le Thillot im äußersten Südosten Lothringens biegen wir auf die N66 in Richtung Saint-Maurice-sur Moselle und verlassen das heiße Tal in den Anstieg hinauf zum Col du Ballon d´Alsace. Der 1.171 m hohe Pass verbindet das Moseltal im Nordwesten mit den Tälern der Savoureuse im Süden. Aus den angenehm temperierten Höhen der Vogesen geht es nun hinab ins ziemlich heiße Territoire de Belfort. Wir verlassen die Region Grand-Est in die Region Bourgogne-Franche-Comté und kommen nach Belfort, wo wir im Hotel Christoph bereits erwartet wurden. Was für ein Tag!

 

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Die Lateinerbrücke über die Miljacka im Zentrum von Sarajevo (BIH)Sarajevo: Blick über die Miljacka zur KaisermoscheeDienstag, 04.06.2024: Die Sonne hat uns wiedergefunden! Nach dem genialen Freiluftfrühstück oberhalb der Pliva packen wir und reisen ab. Heute geht es auf schlanken 232 km quer durch Bosnien-Herzegowina nach Sarajevo. Die erste Station war der berühmte Wasserfall am Rande der Altstadt von Jajce. Hier stürzt sich die Pliva in den Vrbass: Nach diesem Schauspiel verlassen wir Jajce nach Südosten ins Vrbass-Tal. Übrigens wurde im von der Wehrmacht unbesetzten Jajce im Jahre 1943 das föderalistische Konzept für das neue sozialistische Jugoslawien entwickelt und daher gilt die Stadt als Gründungsort der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Aha! Wir pflügen durch das Vrbas-Tal und kommen in die Kleinstadt Donji Vakuf an der Westseite des Gebirges Komar. Nach Bugojno fahren wir auf der M16.2 Richtung Gornji Vakuf und genießen die Fernblicke in die bosnischen Berge rings um den Stausee Ramsko Jezero. Das nächste Ziel ist der Neretva-Stausee bei Jablanica, wo wir eine Pause einlegten. Nach dem herrlichen Tal der Neretva kommen wir nach Konjic im äußersten Norden der bergigen Herzegowina. Konjic war im Kalten Krieg der Standort von Titos geheimen Nuklear-Bunker. Mit diesem Wissensvorsprung fahren wir weiter und kommen in die Bjelašnica, einem Gebirgszug im zentralen Bosnien und Herzegowina als Teil des Dinarischen Gebirges. Die Bjelašnica liegt südwestlich von Sarajevo und reicht bis zum Fuße des Berges Igman, unserem nächsten Ziel. Hier fanden 1984 die olympischen Wettbewerbe im Skispringen statt, aus denen Jens Weißflog (DDR) als ein Sieger hervorging. Die gesamte Schanzenanlage wurde im Bosnienkrieg zerstört und fristet ein jämmerliches Dasein. Etwas bedrückt verlassen wir den Berg Igman mit dem Ziel Sarajevo. Wir sind gespannt auf den Abend im Schmelztiegel der Geschichte und beziehen unsere Zimmer im Hotel "President" am Rande des historischen Baščaršija-Viertels: Lateinerbrücke, Kaisermoschee, Sebilj-Brunnen, Gazi-Husev-Beg Moschee, Kaffeestuben, Souvenir- und Handwerkerläden. Sarajevo ist einzigartig und eine eigene Urlaubsreise wert! Wir sind sehr beeindruckt und beschließen einen emotionalen Tag...

Blick auf die aufgestaute Komarnica in Montenegro

In der Treskavica zwischen Trnovo und Kalinovik (BIH)Mittwoch, 05.06.2024: Gegen 10:30 verlassen wir die Garage des Hotels President und machen uns an die 215 km lange Tour mit dem Ziel Montenegro. Durch die heiße Innenstadt kommen wir ins olympische Dorf im Südwesten Sarajevos, in das lange nach seiner Zerstörung wieder neues Leben eingezogen ist. Auf der M18 kommen wir nach Trnovo, das seit dem Vertrag von Dayton, der das Ende des Bosnienkrieg besiegelte, in zwei Teile getrennt ist. Die Föderation Bosnien und die Rep. Srpska grenzen hier aneinander - hoffentlich gehts gut! Wir fahren weiter durch die Treskavica, ein zu den Dinariden gehörendes Gebirgsmassiv im Zentrum von Bosnien und Herzegowina. Die Straßen sind ganz gut in Schuss und wir genießen die Kurven über das nur spärlich bewachsene Hochplateau zwischen Trnovo und Kalinovik. Eine Landschaft wie aus aus den Winnetou-Filmen zieht vorbei und wir kommen ins Dorf Jelascha. Hier ist dann auch Schluss mit Asphalt und wir sind im Enduro-Himmel angekommen. Die Piste nimmt kein Ende und wir wundern uns, dass hier überhaupt gefahren werden darf. Später recherchierten wir, dass diese Strecke ein Teil des Trans Euro Trail TET ist. Über 100.000 km frei befahrbare Offroad-Pisten sind hier zusammengefasst. In Bosnien gibt’s davon 520 Kilometer und 53 davon sind unser! Die Piste mündet schließlich in die M-20, die uns über die große Talbrücke Trnova Luka ins tief eingeschnittene Sutjeska-Tal bringt. Die Sutjeska mündet schließlich in die Drina, deren Verlauf wir bis Brod folgen. Hier wechseln wir die Talseite und fahren nun auf der M-18 flussaufwärts in Richtung bosnisch-montenegrinische Grenze. Über eine wackelige Brücke über die Drina, die ab nun Tara heißt, überqueren wir die Grenze von Bosnien nach Montenegro. Mit Blick auf Montenegros größten Stausee kommen wir auf der M-3 oberhalb des Piva-Flusses nach Plužine. Hier zweigt die schmale Piste zu unserer heutigen Unterkunft ab. Wir logieren in den urigen Hütten des Rural Resort Tron mit überragendem Blick auf den Stausee. Auf uns!

Brücke zur Đurđevića-Tara-Brücke im Norden MontenegrosAn der Bucht von Kotor in Ljuta (Montenegro)Donnerstag, 06.06.2024: Was war das für eine urige Unterkunft hier oben über der augestauten Piva. Nach dem abermals ausgezeichneten Frühstück mit regionalem Schwerpunkt packten wir die Bikes und verließen das Rural Resort Tron talwärts Richtung Plužine. Unser heutiges Tagesziel ist die "Vila Nikčević" in Ljuta bei Kotor an der gleichnamigen Bucht an der Adria. Bei strahlend blauem Himmel und angenehmen 20 Grad starten wir zur 315 km langen Tour. Nach der Brücke über den Piva-Stausee Brücke biegen wir in die schmale R-16 und arbeiten uns durch unzählige enge und natürlich unbeleuchtete Tunnel hinauf auf 1.400 Metern Höhe. Wir ziehen unsere Bahnen durch die engen Kurven Richtung Durmitor. Für wahre Offroad-Liebhaber ist diese dünn besiedelte Region im Nordosten Montenegros der absolute Knaller und wir sehen viele Kollegen mit ihren Stollenhopsern. Kurze Zeit später liegt das Durmitor-Gebirge zu unseren Füßen oder besser Rädern und wir sind schwer beeindruckt von den bizarren Felsformationen rund um den 2.293 Meter hohen Prutash. Die schmale Bergstraße schlängelt sich durch die engen Kurven des zentralen Bergmassivs. Später schwingen wir talwärts in Richtung Zabljak, wo sich auf 1.456 Höhenmetern das touristische Zentrum des Nationalparks befindet. Einige Kurvenwalzer danach erreichen wir das tief eingeschnittene Tal der wilden Tara mit seiner berühmten Betonbogenbrücke (Đurđevića-Tara-Brücke). Nach grandiosen Blicken in die Taraschlucht setzen wir die Tour Richtung Mojkovac und das Morača-Tal fort. Nach dessen Ende erwartet uns Podgorica, die Hauptstadt Montenegros. Hier im ehemaligen Titograd ist es heiß und schwül und genauso geht es auch auf den Straßen zu - Balkan live! Nach Podgorica gehts auf der M-3 nochmal so richtig bergauf, bevor wir durch lange Kurven mit prächtigen Blicken auf die Adria an die Küste bei Budva stoßen. Eine halbe Stunde später liegen wir am Privatstrand der "Vila Nikčević" in Kotor/Ljuta und genießen ein eiskaltes Pils. Was war das für ein feiner Tag! Wir freuen uns auf die kommenden zwei Tage an der Bucht von Kotor. 

 

 

     
Tourentag 4: 04.06.2024 Tourentag 5: 05.06.2024 Tourentag 6: 06.06.2024
Jaice - Sarajevo (BIH) Sarajevo - Goransko (MNE) Goransko - Ljuta/Kotor

 

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Blick von Bellagio auf San Giovanni am Comer SeeEinblicke in San Giovanni - italienischer gehts kaum!Freitag, 23.06.2023: Heute ist Ruhetag im Team! Wir nahmen unser Frühstück auf der Terrasse oberhalb des Comer Sees mit klarem Blick in die Berge – besser geht’s kaum. Zu Fuß und mit Rucksack machten wir uns später auf den Weg hinunter nach San Giovanni bei Bellagio. Ein komisches Gefühl, denn ohne die Kombi, den Helm und das Krad fühlt man sich so unbeschützt. Also Augen auf und Vorsicht beim Laufen. Nach einer knappen Stunde Fußmarsch erreichen wir den Comer See, das vorletzte Ziel der Bikertage 2023. Der Blick schweift über Italiens drittgrößten See, der in der Lombardei reizvoll in die Ausläufer der Alpen eingebettet ist. Aber jetzt rein in die Fluten! Nach der genialen Erfrischung im klaren Wasser des Comer Sees zog es uns nun ins malerische San Giovanni mit seinen engen Gassen und bunten Häusern. Nach ein paar Fotos im kleinen und touristisch weniger bekannten Ort stürzten wir uns nun in die Kultur, denn wir wollen – wie empfohlen – durch die Gärten der Villa Melzi bis nach Bellagio flanieren. Die Gärten erstrecken sich entlang des Seeufers hinter San Giovanni und sind für ein paar Euro Eintritt zu besichtigen. Genau der richtige Wind für uns Kulturlegasteniker. Gelohnt hat es sich allemal! Ziemlich beeindruckt verlassen wir den Park und schlendern auf der Flaniermeile in Richtung Bellagio. Den restlichen Tag verbrachten wir am Pool und der örtlichen Gastronomie. Was für ein herrlicher Tag!

Auf dem Stilfser Joch (2.757 m) in Südtirol: Blick zur Ostrampe Richtung Prad

Das Bikerteam auf der Fähre über den Comer See von Bellagio nach VarennaSonnabend, 24.06.2023: Die vorletzte Tour der Bikertage 2023 bringt uns heute über den Alpenhauptkamm nach Nassereith in Tirol. Vor uns liegen spektakuläre 310 Kilometer. Auf geht’s! Das erste Highlight war eine kleine Kreuzfahrt über den Lago di Como. Von Bellagio aus wollen wir ans Ostufer nach Varenna und das geht am besten mit der Fähre. Sehr schön! Nach unserem kleinen maritimen Intermezzo fahren wir nun auf der östlichen Uferstraße SP72 in Richtung Praedo. Nun müssen wir ein paar schnelle Kilometer machen. Also rauf auf die SS36, die bei Colico direkt ins Valltelina mündet und an deren Ende bei Bormio der grandiose Stelvio auf uns wartet. Nach Tirano, dem Zielort des legendären Berninaexpress, kommen wir schließlich nach Bormio, dem Hauptort des oberen Veltlins. Hier beginnt die Westrampe hinauf zum Stilfser Joch; mit 2.757 m der höchste Pass Italiens. Die 49 km lange „Königin der Alpenstraßen“ verbindet Bormio in der Lombardei mit dem Südtiroler Prad und gilt mit ihren 48 Kehren der Ostrampe als eine der imposantesten Straßen der Welt. Wir genießen - leider nicht alleine - die spektakulärste Strecke der Bikertage 2023. Nach diesem monumentalen Denkmal italienischer Straßenbaukunst fahren wir talwärts nach Prad und kommen über Glurns und Graun an den Reschensee mit seinem halb versunkenen Glockenturm. Ein paar Fotos später verlassen wir über den Reschenpass Südtirol und wechseln gleichzeitig von Italien nach Österreich. Nauders, Landeck und Imst waren die letzten Stationen unserer Route nach Nassereith, dem Zielort der heutigen Tour. Im Landgasthof "Seeblick" fiel dann die vorletzte Klappe der Bikertage 2023.

Vor dem Landhotel "Seeblick" in Nassereith (Tirol, A): Das Bikerteam und der Chef.Unsere Unterkunft in Tirol: Landhotel "Seeblick" in Nassereith.Sonntag, 25.06.2023: Wir schreiben Sonntag, den 25. Juni. In gewohnter Truppenstärke kaperten wir das Frühstück und zahlten im Anschluss die Spesenrechnung des gestrigen Abends. Ein Gruppenfoto später sitzen wir bereits wieder im Sattel und verlassen Nassereith in Richtung Fernpass. Unsere letzte Tagestour bringt uns heute wieder in heimische Gefilde, wo auch immer diese genau sind. Vor uns liegen reichlich 500 Kilometer, die wir nun gemeinsam angehen werden. Bei abermals idealem Motorradwetter mit blauem Himmel und angenehmen Temperaturen fahren wir über den 1.216 Meter hohen Fernpass in den Tiroler Alpen. Im weiteren Verlauf der Fernpassstraße kommen wir schließlich nach Ehrwald und verlassen Österreich über die Bayrisch-Tiroler Landesgrenze nach Garmisch-Partenkirchen. Auf der ziemlich stressfreien Autobahn 95 rollen wir tiefenentspannt nach und durch München. Immer wieder beeindruckend ist der Blick auf das ehemalige Olympiagelände. Ab Schwabing nehmen wir die komplett übersteuerte A9 und haben uns am Rasthof Fürholzen zur großen Verabschiedungsrunde getroffen. Neun Tage waren wir nun unterwegs und haben in 5 Ländern auf knapp 3.000 Kilometern unsere Spuren hinterlassen. Wir hatten eine wie immer exklusive Zeit und freuen uns auf ein neues Tourenjahr mit neuen Bikertagen. Bis dahin, Ciao Ciao und Glück Auf!

     
Tourentag 7: 23.06.2023 Tourentag 8: 24.06.2023 Tourentag 9: 25.06.2023
Ruhetag Comer See (I) Bellagio - Nassereith (A) Nassereith - Erzgebirge

Am Comer See bei San Giovanni

 

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An der Bucht von Kotor bei Ljuta in MontenegroIm historischen Zentrum von Kotor in MontenegroFreitag, 07.06.2024: Heute ist der erste von zwei Ruhetagen in Montenegro! Nach einer ausgedehnten Nachtruhe nahmen wir unser Frühstück auf der Terrasse oberhalb der Bucht von Kotor im schattigen Hof der Vila Nikčević. Es gab regionale Spezialitäten, frische Spiegeleier und feinen Kaffee. In Gedanken ließen wir die vergangenen Tage Revue passieren und jedem wurde bewusst, welches Privileg wir haben und wie sehr wir diese gemeinsamen Tage genießen sollten. Eine knappe Woche liegt nun schon hinter uns und wir befinden uns fast am Wendepunkt der aktuellen Tour. Dazu morgen mehr. Heute wollen wir nichts weiter tun außer NICHTS. Es gibt keinen Plan; jeder kann machen, was er will, ganz individuell. Also gehen wir nach dem Frühstück alle zusammen an den Privatstrand der Villa zur FDGB-Gruppenerholung. Das Wasser war für Anfang Juni angenehm warm, jedenfalls haben wir das so gesehen. Scheinbar hatten alle anderen Gäste an der Bucht von Kotor ein anderes Temperaturempfinden, denn außer uns war fast keiner im Wasser. Völlig egal - was gehen uns fremde Leute an. Jeder schnappte sich einen Liegestuhl und ein kaltes Pils aus dem Eiseimer und schon stand dem wahren Relaxgefühl nichts mehr im Wege. Sonnen, baden, pilsnern. Die Handgriffe sitzen, während sich die Sonne ihren Weg am Firnament bahnte. Wir kamen wirklich gut über den Tag und plötzlich wurde es finster. Besser so; Gute Nacht!

Blick auf die Bucht von Kotor in MontenegroAm Skutarisee / Shkodrasee zwischen Montenegro und AlbanienSonnabend, 08.06.2024: So könnte es eigentlich weitergehen. Wir wachen irgendwann am Morgen auf, trommeln die Mannschaft zusammen und dann gehts an den (natürlich) gedeckten Tisch im Schatten der Berge Montenegros. Ein feines Leben wäre das. OK, kommt auf die Liste für später. Der Plan für unseren heutigen zweiten Ruhetag wurde gestern am Strand erschaffen und sieht nüchtern betrachtet immer noch hervorragend aus - Glück gehabt! Zu Beginn der Tagestour wollen wir von Ljuta aus nach Kotor fahren und uns dort an die berühmten 25 Serpentinen machen. Diese winden sich aus der Bucht von Kotor auf reichlich 900 Höhenmeter und finden ihren Fortgang in der teils mautpflichtigen Bergstraße durch den Nationalpark Lovćen und weiter bis nach Cetinje. Gesagt getan! Wir wetzten die geisteskranke Strecke hinauf und erhaschen vor allem in den zahlreichen Kehren atemberaubende Blicke auf die Bucht von Kotor. Natürlich finden wir auch zwei Stellplätze, von wo aus wir das Panorama in Ruhe genießen konnten. Extrem sehenswert! Nach Cetinje fahren wir auf der M-10 nach Osten und kommen ins malerisch gelegene Dorf Rijeka Crnojevica am gleichnamigen Fluss. Ein paar Kilometer weiter mündet dieser in den Shkodrasee, unserem heutigen Tagesziel. Wir haben noch ein paar feine schmale Bergstraßen vor uns, bevor wir bei Virpazar auf die schnelle M-2 stoßen, die von Podgorica nach Petrovac na Moru verläuft. Noch ein paar Mal am Gashahn drehen und schon sind wir am größten See der Balkanhalbinsel. Wir blicken über das auch als Skutarisee bekannte Gewässer, an dessen Ostufer schon Albanien liegt. Nein, nach Albanien sind wir nicht mehr gefahren - irgendwann müssen wir auch an die Rückreise denken, die nun hier am süwestlichsten Punkt der Bikertage 2024 beginnt. Nicht heute und nicht direkt, aber sie beginnt. Auf der schnellen M-2 fliegen wir durch die Berge in Richtung Petrovac na Moru und weiter entlang der Adriaküste nach Budva. Eine Stunde später schweben wieder in Ljuta ein und parken die Bikes direkt am Tor der Villa Nikčević. Den letzten Abend verbrachten wir abermals im wunderschönen Kotor, wo wir nach einem kleinen Rundgang stilvoll zu Abend speisten. +++

In der historischen Altstadt von Dubrovnik in Kroatien

Blick auf die Altstadt von Dubrovnik (Kroatien)Sonntag, 09.06.2024: So schön es auch war, aber unsere Zeit in Ljuta an der Bucht von Kotor geht zu Ende. Nach dem Frühstück machen wir uns auf die mit 149 Kilometern recht übersichtliche Tour nach Dubrovnik, der Perle an der Adria. Wir verlassen Ljuta nach Osten in Richtung Perast und kommen nach Risan. Hier verlassen wir die M-1 und nehmen die alte Straße, die sich über Serpentinen und Kehren den Nordhang hinauf schlängelt. Ab und an ergeben sich von der engen Bergstraße imposante Ausblicke auf die Küste bei Risan und die gesamte Bucht von Kotor. Hier oben auf knapp 700 Höhenmetern treffen wir nun auf die M-8, die sich durch die karstige Hochebene an der Nordseite des Orjen-Gebirges windet. Nach der rasanten Fahrt durch die eigenwillige Karstlandschaft zwischen Grahovo und Vilusi kommen wir auf der M-9 ins nahezu menschenleere Grenzgebiet zwischen Montenegro und Bosnien-Herzegowina. Nach dem Grenzübergang fahren wir vorbei am Bilećko Jezero und kommen nach Trebinje, der nach Mostar zweitgrößten Stadt der Region. Wie fast überall im Land sind die Spuren des Bosnienkrieges in den 90er Jahren zu sehen: Einschusslöcher in den Hauswänden und ausgebrannte, mittlerweile zugewucherte Ruinen. Schrecklich! Wir rollen weiter Richtung Adria und wechseln bei Gornji Brgat von Bosnien nach Kroatien. Die vorletzte Station für heute war die Fahrt auf den 412 Meter hohen Sergiusberg, den Hausberg Dubrovniks. Auf halber Strecke machten wir eine Pause mit exzellentem Blick auf die mit einer Stadtmauer umgebene Altstadt sowie auf die Insel Lokrum. Nach einer Runde über das Bergplateau mit Gipfelkreuz und Fernsehturm rollen wir über die enge Straße mit immer wieder feinen Ausblicken hinab ins Stadtzentrum und weiter in den Stadtteil Lapad. Ein wenig später stehen wir auf dem Parkplatz des Hotels „Dubrovnik“, wo wir nach einem entspannten Tag einchecken werden. Jetzt durchatmen, kalte Biere besorgen und ab an den Strand. Am Abend Kulturprogramm: UNESCO-Weltkulturerbe Dubrovnik! Alles ist gesagt +++

Alte Brücke (Stari Most) über die Neretva in Mostar (Bosnien-Herzegowina)Split in Dalmatien (Kroatien): Blick von der Riva zum DiokletianpalastMontag, 10.06.2024: Wir schreiben Montag, den 10. Juni. Nach dem Frühstück im Dubrovnik-Hotel und einem Abschiedsblick über den jetzt fast menschenleeren Strand packten wir unsere in der Sonne schon schön vorgewärmten Bikes und starteten in den sonnigen Tag. 289 Kilometer sind es bis zum Tagesziel in Split. Vor uns liegt eine Tour durch Dalmatien und Bosnien-Herzegowina mit dem Höhepunkt Mostar. Nach einem irren Verkehrsgewühl schafften wir es irgendwie auf die Jadranska Magistrala, die sich oberhalb Dubrovniks an den Berg schmiegt. Seit 2001 überspannt die nach dem ersten Präsidenten Kroatiens benannte Schrägseilbrücke auf 518 Metern den Dubrovnik-Fluss und erspart uns einiges an Zeit. Nach einigen Vollblut-Überholmanövern sind wir nun an der Spitze des Korsos und genießen mit einem hörbaren Grinsen die langen Kurven der Jadranska Magistrala oberhalb der blauen Adria. Nach der Ortschaft Doli bogen wir in die Neubaustrecke der N8 zur Halbinsel Pelješac. Quer über die Insel wurde zur Umgehung des 5 km breiten bosnischen Adriakorridors bei Neum eine Piste gebaut, die ihren Höhepunkt in der 2,5 km langen Pelješac-Brücke hat. Sie überspannt in 55 Metern Höhe die Adria und verbindet seit dem Juli 2022 die bislang durch eine Meerenge getrennten Landesteile Kroatiens. Wir fahren weiter durch das Neretva-Delta und kommen in die Grenzstadt Metkovic: Grenze HR-BIH - problemlos! Jetzt talaufwärts nach Pocitelj und schließlich nach Mostar.  Die Stadt, malerisch im Tal der Neretva gelegen, ist mit über 100.000 Einwohnern die fünftgrösste Stadt des Landes und historisch die Hauptstadt der Herzegowina. Mostar, Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Religionen, litt im Bosnienkrieg stark unter den Kämpfen. Die Frontlinie verlief mitten durch die Stadt: Gänsehaut! Das Symbol von Mostar ist die Stari Most, die Alte Brücke über die Neretva. Das Original stammte aus dem Jahr 1566 und wurde 1993 von kroatischen Truppen sinnlos zerstört. Der Wiederaufbau dauerte von 1996 bis 2004. Übervoll mit Eindrücken verließen wir Mostar auf der M6.1 in Richtung Westen. Am späten Nachmittag erreichen wir Split, die zweitgrößte Stadt Kroatiens. Gekonnt schlüpfen wir durch die Lücken im Stau und stehen ein paar Minuten später vor dem Hotel As am nördlichen Stadtrand. Jetzt ab in die wunderschöne Altstadt, die uns bereits aus den Bikertagen 2021 bestens bekannt ist. Prost meine Herren!

 

     
Tourentag 8: 08.06.2024 Tourentag 9: 09.06.2024 Tourentag 10: 10.06.2024
Rundfahrt zum Shkodrasee Ljuta - Dubrovnik (HR) Dubrovnik - Split

 

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