Kathedrale des Heiligen Jakob in Šibenik Kristallklares Wasser am Strand von Primošten in Dalmatien (HR)Dienstag, 11.06.2024: Geplant war eigentlich ein Törn mit der Yacht von Ivo´s Kumpel, aber entweder hat er es verpeilt zu klären oder aber der Wind war wirklich zu stark. Wir werden es nie erfahren und letztlich war es auch egal, denn die Rundfahrt mit dem Hotelbus durch Dalmatien war im Rückblick auch eine feine Veranstaltung. Den ersten Fotostopp legten wir oberhalb von Trogir ein und Ivo erklärt uns die Kulisse. Auf der Nationalstraße 58 gehts dann weiter durch die Berge Richtung Šibenik. Nach geschmeidigen 50 Kilometern rollen wir in Šibenik ein und verkrümeln uns in die historische Altstadt mit ihren schmalen Gassen, Kirchen und Palästen aus dem Mittelalter. Šibenik wird auch gerne als "Stadt der Treppen" bezeichnet. Um die 2.000 soll es in der Altstadt geben und wenigstens die Hälfte davon lag auf unserem Weg. Was solls, wir zeigen Härte und nehmen die Herausforderung an. Und natürlich dachten wir bei der Hitze auch an unseren Flüssigkeitshaushalt, der ab und an nach Elektrolyten aus der Dose oder Flasche dürstete. Nach dem erweiterten Rundgang war es dann aber auch gut und wir platzierten uns wieder im klimatisierten Hotelbus. Jetzt stand uns der Sinn nach baden. Natürlich hatte Ivo eine Strandempfehlung parat und bugsierte uns postwendend nach Primošten. Ein Traum! Der Strand war fast leer, im Kiosk gab es eiskaltes Pils und das Wasser war kristallklar. Wir erfrischten uns in der Adria und nahmen im Anschluss das letzte Highlight für heute in Angriff: Auf nach Trogir mit seiner herrlichen Altstadt. Wir schlenderten entspannt durch die alten Gassen, die von Renaissance-, Barock- und Romanikgebäuden gesäumt sind. OK, Haken ran! In der "Konoba Intrada" in Kastel Novi, die wiederum einem anderen Kumpel von Ivo gehört, ließen wir den Tag entspannt und stilvoll ausklingen. Gute Nacht Bikerteam!

Blick auf die Una im Una-Nationalpark in Bosnien-Herzegowina.

Kurze Rast am Fuße des Gebirgszuges Plješevica Richtung Bosnien.Mittwoch, 12.06.2024: In gewohnter Truppenstärke kaperten wir das Frühstück und zahlten im Anschluss die Spesenrechnung der letzten beiden Tage. Ein Gruppenfoto später sitzen wir bereits wieder im Sattel und verlassen das Hotel As in Split. Unsere heutige Tour bringt uns über 243 Kilometer an die berühmten Plitvicer Seen in der Landesmitte Kroatiens. Direkt nach dem Tourenstart beamten wir uns hinauf hinter die steil aufragenden Küstenketten der Dinariden und folgen der Nationalstraße 56 am Südrand des Svilaja-Gebirges. Über Gradac kommen wir späater nach Knin. Hier im Gebiet um Knin im Hinterland Norddalmatiens wohnten einst mehrheitlich Serben. 1991 riefen sie die Republik Serbische Krajina aus und vertrieben fast alle Kroaten. Nach der Operation Oluja, die mit dem Sieg der Kroaten endete, wurde die Krajina 1995 wieder Teil Kroatiens. Wie auch immer, Krieg ist scheiße und es gibt keine Sieger. Wer will, kann sich ein eigenes Bild über die mittlerweile gut dokumentierten Jugoslawienkriege in den 90er Jahren erarbeiten. Für uns war es jedesmal ein ungutes Gefühl, wenn wir während dieser Bikertage mit Brennpunkten dieser schlimmen Zeit konfrontiert wurden. Zurück aufs Krad: Bei Otric verlassen wir die Nationalstraße D1 nach Norden in Richtung Bosnischer Grenze. Am Fuße des Gebirgszuges Plješevica war es ganz schön kalt und wir krabbelten in die wasserdichten Gummipullis. Im Nachhinein sollte sich das als eine weise Entscheidung erweisen. Auf leeren Straßen brettern wir den Wolken entgegen. Entvölkerte Dörfer mit kaputten Häusern säumen unseren Weg; der Höhepunkt war ein zerstörtes Artilleriegeschütz hinter dem Straßenrand. Kurze Zeit später stehen wir am HR-BIH Grenzübergang Užljebić nördlich von Nebljusi. Nach der vorerst letzten Einreise nach Bosnien fahren wir talwärts in Richtung Bihać und streifen den Una-Nationalpark mit seinen imposanten Blicken auf die wilde Una. Die nächste größere Ortschaft ist Bihać. Die 40.000 Einwohner zählende Stadt im äußersten Nordwesten des Landes war im Bosnienkrieg UN-Schutzzone und der Name seither in meinem Gedächtnis verankert. Von Bihać ist es nur noch eine knappe Stunde bis an unser Tagesziel, die "Pansion Danica"  in Rastovača an den Plitvicer Seen. Wir haben Hunger, Durst und jede Menge zu erzählen. Ab ins benachbarte Restaurant Antemorale, wo der Tag seinen verdienten Ausklang fand. +++

Im Nationalpark der Plitvicer Seen in Kroatien.Im Nationalpark der Plitvicer Seen in Kroatien.Donnerstag, 13.06.2024: Wir schreiben Donnerstag, den 13. Juni. Heute ist unser letzter Ruhe- oder besser "motorradfreier" Tag. Die Bezeichnung Ruhetag ist nicht zutreffend, denn wir waren am Ende des Tages aktiver denn je. Egal, wir wollen heute den Nationalpark Plitvicer Seen besuchen. Wir sind gespannt auf die zahlreichen Wasserfälle, die sich durch teils atemberaubende Natur ihren Weg durch die einzigartige Karstlandschaft gesucht haben. Auf gehts! Das einzige, was überhaupt nicht gepasst hat, war das Wetter. Der Regen blieb uns auch über die Nacht erhalten und so starten wir zur feucht-fröhlichen Wanderung zum Haupttor des Nationalparks. Mit 50 Euro ist man gern gesehener Gast und die Drehtüre öffnet sich. Recht happiger Eintritt, aber ist nun mal so. Auf steilen Wegen aus rutschigen Karstkieseln und über wackelige Holzstege stolpern wir durch den Nationalpark und sind wie die runde Million anderer Besucher schwer begeistert von dieser Naturschönheit. Der Regen am heutigen Wandertag war dann doch nicht so schlecht, denn er hat die riesige Schaar von Schönwettertouristen, die Insta- und TikTok-Blödies und vor allem die Selbstdarstellungs-Spinner ferngehalten. Dafür sind wir doch gerne nass geworden. Übrigens wurden hier an den Plitvicer Seen viele Szenen aus den berühmten Winnetou-Filmen der 1960er Jahre gedreht. Nach runden 6 Stunden und knapp 10 Kilometern sind wir soweit durch mit der Besichtigung. Kulturell völlig überladen ist es nun Zeit für den Rückzug! Den Abend verbrachten wir wieder im Restaurant Antemorale, wo wir sehr gut speisten und es erneut geschafft haben, das Bierfass zu leeren. Zwei Abende Bikerteam - zwei leere Fässer! Mehr gibts nicht zu sagen, Gute Nacht +++

 

     
Tourentag 11: 11.06.2024 Tourentag 12: 12.06.2024 Tourentag 13: 13.06.2024
Dalmatien - Rundfahrt Split - Rastovača Plitvicer Seen

 

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Am Stadttor von Cividale del Friuli in Italien.Blick auf die historische Altstadt von Cividale del Friuli.Freitag, 14.06.2024: Heute nun beginnt unsere eigentliche Rückfahrt, die wir aber nicht so bezeichnen wollen. Die kommenden beiden Tage haben wir in astreine Touren gepresst, denn wir wollen neben unserem Spaß auch noch jede Menge Landschaften sehen und natürlich die gemeinsame Zeit auf den Bikes genießen. Schon aus diesem Grunde verbietet sich die Bezeichnung "Rückfahrt"... Bei blauem Himmel und 18 Grad verlassen wir unsere "Pansion Danica" in Rastovača und starten nun in die 325 Kilometer lange Tagestour, deren Ende im italienischen Cividale del Friuli geplant ist. Die ersten Leckerbissen für heute waren die schnelle Nationalstraße Richtung Grabovac und die kurvenreiche Bergstraße zwischen Poljanak und Saborsko an den nordöstlichen Ausläufern des Kapela-Gebirges. Nach Plaski in der Region um Ogulin kommen wir auf der D42 ins Dobra-Tal Richtung Vrbovsko. Bei diesem Traumwetter eine absolute Fahrfreude. Heute wird mal wieder Motorrad gefahren: Die Straßen sind trocken, der Asphalt meist griffig und wir können unsere Kälber austreiben. Darauf haben wir seit zwei Tagen gewartet. Nach Brod Moravice kommen wir ins Grenzgebiet zwischen Kroatien und Slowenien. Wir fahren durch das Tal der Kupa, eine herrliche Kulisse. Später mündet die Kupa in die Čabranka, die auf dem größten Teil ihres Laufs die Grenze zwischen Slowenien und Kroatien bildet. Bei Čabar winden wir uns durch die Serpentinen am Tropetarska stijena hinauf und kommen an die Grenze HR-SLO bei Prezid. Ab jetzt heizen wir durch Westslowenien, genauer gesagt durch die Notranjska, dem grünen Herz Sloweniens. Durch die flinken Kurven der Nationalstraße 102 fahren wir hinab nach Idrija in der Region Primorska. Wir folgen dem Idriatal und kommen schließlich nach Most na Soči bzw. Santa Lucia am Isonzo. Wir fahren weiter in Richtung Kobarid und verlassen in Idrsko das Sočatal in die Serpentinen der Regionalstraße 903 hinauf nach Livek. Einige Kurven später überqueren wir die unscheinbare Grenze nach Italien. Benvenuto in der Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten des Landes. Über die wohlingende "Strada Turistica di Montemaggiore" rollen wir aus den Julischen Alpen talwärts in die Provinz Udine. In Cividale del Friuli, einer Kleinstadt direkt am Fuße der Berge, haben wir gebucht und erreichen unsere Unterkunft gegen 17 Uhr. Nach dem ersten Durst vertraten wir uns die müden Bikerwaden in der historischen Altstadt. Gespeist wurde in der Pizzeria "Al Duca" am Marktplatz, bevor wir in der Bierbar neben unserer Pension eine letzte Zuflucht fanden. Gute Nacht!

 

Pause nach der Sella Carnizza im Resiatal Richtung Moggio UdineseFriaul-Julisch-Venetien: Wegweiser zur Sella Carnizza und ins Uccea-Tal.Sonnabend, 15.06.2024: Die vorletzte Tour der Bikertage 2024 bringt uns heute auf spektakulären 332 Km über den Alpenhauptkamm nach Bischofshofen im Salzburger Land (A). Nach einem sensationellen Frühstück auf der Terrasse des "Secondo Piano" verließen wir gegen 10:30 Uhr Cividale del Friuli nach Norden in die Ausläufer der Julischen Alpen. Das Blau des Morgens war längst Geschichte und der Himmel lag in dichten Wolken. Wir rechneten jederzeit mit Regen, hatten aber heute großes Glück: Entweder waren wir vor oder hinter den Regengebieten und die Gummipullis konnten in den Packtaschen bleiben. Nach den Orten Faedis und Nimis kommen wir über kleine Bergstraßen nach Torlano di Sopra, einer kleinen Gemeinde in den Julischen Voralpen. Wir folgen der SP38 Richtung Monteaperta und weiter bis Vedronza. An der Regionalstraße 646 liegt auf 870 Höhenmetern der zahme Passo Tanamea, der seine echt spektakuläre Verlängerung nach Norden in der Sella Carnizza findet. Hier folgt wirklich Kurve auf Kurve und man sieht fast nichts auf dem Weg vom Uccea- ins Resiatal. Einige Kehren sind mit neuem Asphalt versehen, andere wirken naturbelassen. Ohne Aha-Momente erreichen wir das Resia-Tal und ziehen auf der Provinzstraße 42 weiter in Richtung Moggio Udinese. Vom Fellatal biegen wir in das Tal der Aupa mit seinen canyonartigen und steilen Felshängen. Wir schwingen nun hinauf zur 1.066 Meter hohen Sella di Cereschiatis und wieder hinab nach Pontebba im Kanaltal. Hier beginnt die Südrampe des Passo Promollo, der auf 1.530 Höhenmetern die Karnischen Alpen überwindet und als Nassfeldpass im Kärntner Gailtal endet. Über Tröpolach und Hermagor blasen wir durchs Gailtal nach Sankt Stefan, wo wir nordwärts in die Kreuzner Landesstraße nach Feistritz an der Drau abbiegen. Vorbei am Millstädter See und durch Bad Kleinkirchheim an der B88 kommen wir schließlich an die Turracher Höhe in 1.795 Metern über dem Meer. Durch die Gurktaler Alpen rollen wir nach Tamsweg im Murtal und pflügen weiter auf der Katschbergstraße hinauf zum Radstädter Tauernpass auf 1.738 Metern über dem Meer. Nach Hüttau im Pongau kommen wir schließlich ziemlich geschlaucht in Bischofshofen an. Wir ankern im Parkhaus von „Harrys Home“ und sind reif für die Abendbespaßung. Auf uns!

Blick aus dem Hotel in Bischofshofen (Österreich).Auf der Brücke über die Salzach Richtung BurghausenSonntag, 16.06.2024: Wir schreiben Sonntag, den 16. Juni. Nach der gestrigen Entgleisung im Gasthof "Alte Post" haben es alle an die Tische zum späten Frühstück geschafft. Wir hatten glücklicherweise die letzte Ausfahrt genommen, ansonsten wäre die heutige Rückfahrt ausgefallen. Egal. Nach dem Frühstück und der erstmaligen Bedienung durch einen Roboter packten wir zum letzten Mal die Alutröge und starten gegen 10 Uhr in die über 500 Kilometer lange Tour zurück nach Deutschland. Ab jetzt hat jeder 8 Stunden Zeit für die Dekompression ins normale Leben. Mit etwas Wehmut verlassen wir Bischofshofen und folgen dem Salzachtal. Der Blick fällt auf die Burg Hohenwerfen am Rande des Tennengebirges. Über Golling an der Salzach kommen wir nach Salzburg. Dort wird getankt, bevor es weiter Richtung Norden nach Burghausen geht. Wir sind nun in Bayern und fahren auf der A94 und der B299 der nächsten Station Landshut entgegen. Hier wechseln wir auf die B15n, die bei Saalhaupt in die A93 nach Regensburg mündet. In Mitterteich-Süd in der Oberpfalz war es jetzt Zeit für das offizielle Ende der Bikertage 2024. Wir verabschieden uns voneinander und hoffen auf glücklichen Heimflug: Ab hier freie Jagd in die jeweilige Himmelsrichtung! Was für eine unfassbar geniale Zeit liegt hinter uns. Getreu unserem Motto TRÄUME ERFAHREN hatten wir auf 3.985 Kilometern 16 Tage Fahrfreude und Erlebnisse, die Ihresgleichen suchen. Die Jubiläumstour "25 Jahre Bikerteam" ist Geschichte. Wir sehen uns wieder. Bis dahin sagen wir: Ciao Ciao und Glück Auf!

     
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Rastovaca - Cividale (I) Cividale - Bischofshofen (A) Rückreise A - D

 

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Am Scharmützelsee bei Wendisch-RietzBikertage 2018: Lange haben wir haben hin und her überlegt, wohin wir im Jahr 2018 fahren könnten. Österreich, Italien und der Süden sind raus - so viel stand schon mal fest. Tschechien geht ja eigentlich immer, aber da waren wir auch erst im letzten Jahr. Nach Frankreich gehts erst 2019 wieder und im Norden mit Skandinavien etc. ist es uns am Abend zu trocken (Insider wissen warum). Bliebe noch der (ganz) nahe Osten - warum eigentlich nicht! Slowakei? Nö, zuviel Bullerei. Ukraine? Eigentlich ja, aber kennen wir schon etwas, später wieder! Hmm - da wäre ja noch der große Nachbar in weiß-rot und das gesamte Baltikum - für uns bislang ein weißer Fleck auf der Landkarte. Also schlug die große Stunde von Polen, denn der Weg ins Baltikum lässt sich wunderbar mit einer weitläufigen und umfangreichen Tour durch unser Nachbarland verbinden. Und schon standen die Ziele im wesentlichen fest: Das Bikerteam fährt nach Polen, Litauen und Lettland. Großartig!

Immer im Sattel: Das Bikerteam an der Ostseeküste bei Nidden (Kurische Nehrung)Am Ende waren wir 9 Tage unterwegs. Neun Tage mit weit über 3.000 gefahrenen Kilometern (zuzüglich ca. 700 km auf der Fähre), die uns noch lange im Gedächtnis haften bleibenwerden. Wir fuhren durch Pommern, West- und Ostpreußen. Allesamt historische Regionen mit tiefer Geschichte im heutigen Polen. Und dann war da noch das Baltikum mit Litauen und Lettland, wo bislang noch keiner von uns gewesen ist. Weder mit dem Krad, noch mit dem Kraftwagen. Wenig Menschen,  schier unendliche Kiefernwälder, unzählige Seen und eine zwar flache, aber auch liebenswerte Landschaft im Nordosten Europas. Unvergesslich sind die Hauptstädte Vilnius uns Riga - jeweils Schmelztiegel der Kulturen und alte Handelsmetropolen seit dem Mittelalter. Beeindruckende Naturräume wie die Kurische Nehrung und das Memelland ließen diese Tour zu etwas ganz großem werden.

In Podlachien (PL) auf dem Weg nach LitauenLitauen und Lettland waren die absolute Überraschung und nicht erst am Ende dieser neun Tage begreifen wir, auf welche Eindrücke wir bislang verzichtet haben. Die Vermutung liegt sehr nahe, dass auch wir uns wahrscheinlich dieses Baltikum-Virus eingefangen haben. Das scheint so eine Unterart des Skandinavien-Virus zu sein, welches die Leute immer wieder nach Skandinavien fahren lässt, sofern es ihnen beim ersten Mal gefallen hat und das Virus zuschlagen konnte. Eines ist uns seit dem Ende der Bikertage 2019 klar: Dieser ersten Tour ins Baltikum werden weitere folgen! Estland und Finnland warten voller Sehnsucht auf uns und dann geht es ja auch noch weiter, viel weiter in den Osten. Wir sehen uns wieder - irgendwann! Bis dahin bleibt nur die Erinnerung an eine wunderbare Zeit...

 

 

Der Tourenplan dient nur dem groben Überblick. Die gefahrenen Strecken verlaufen anders.

 

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Start in Zschopau bei fragwürdigem Wetter :)Im historischen Zentrum der mährischen Stadt Znaim (Znojmo, CZ)Sonnabend, 01.06.2024: Die Bikertage 2023 liegen gefühlte drei Wochen zurück und ratz fatz stehen wir schon wieder am Start zur aktuellen Jahrestour. So ein Jahr ist eben nix mehr wert! Egal Freunde, es geht los zur 16-tägigen Jubiläumstour 2024 unter dem Motto "25 Jahre Bikerteam". Das Ziel ist der Süden Montenegros, von dem uns knapp 2.000 Kilometer trennen. Das Gros der Truppe trifft sich bei Roberto in Marienberg zum offiziellen Tourauftakt. Bis auf das Wetter passt alles und wir starten unter Vollschutz und trotzdem mit bester Laune in den vorerst regnerischen Tag. Vor uns liegen 404 km durch Böhmen und Mähren. Wir hoffen, am frühen Abend im südmährischen Znaim (Znojmo) anzukommen. In Leitmeritz (Litoměřice) an der Elbe trafen wir uns mit Olli und sind nun komplett für die kommenden 2 Wochen. Aus der trüben Aussiger Region kommen wir schließlich in die Metropolregion Prag, wo wir fast in Starkregen und Verkehrschaos versanken. Ohne Navi am Lenker wären wir wohl das eine oder andere Mal falsch abgebogen... Also besten Dank an das edle Teil! Je weiter Prag hinter uns liegt, umso besser wird das Wetter. Und tatsächlich verziehen sich die Regenwolken und machen Platz für die Sonne, die uns die restlichen 200 Kilometer durch die Südmährische Region bis nach Znaim begleitet hat. Wie erhofft, stoßen wir gegen 17 Uhr ins historischen Zentrum der 34.000 Einwohner zählenden Stadt vor und sind vom Ambiente rings um den Marktplatz angenehm überrascht. Im Hotel "ČERNÝ MEDVĚD" - also dem "Schwarzen Bären", wurden wir herzlich empfangen und konnten die Bikes im verschlossenen Hinterhof einstellen: Grandios! Was nun folgte, war ein sehr angenehmer und langer Abend mit böhmischen Speisen und Bierspezialitäten aus der Region. Bis morgen!

Im Zentrum von Marburg (Maribor) in Slowenien

Am Ufer der Drau in Marburg (Maribor) SlowenienSonntag, 02.06.2024: Wir starten gegen 10:30 in Znaim zur 357 km langen Tagestour nach Marburg (Maribor) in der historischen Region Untersteiermark, die sich im heutigen Slowenien befindet. Bei Kleinhaugsdorf überqueren wir die Grenze von Tschechien nach Niederösterreich und folgen dem Verlauf der B303 Richtung Guntersdorf. Über die Rosenbrücke bei Tulln überqueren wir die Donau und kommen später nach Judenau mit seinem sehenswerten Schloss. Zeit für die Besichtigung haben wir leider nicht, denn wir wollen in den Wienerwald westlich von Wien. Wir sind erfreut über einige Kurven und Kehren, die wir dankend annehmen. Nach den südlichen Ausläufern des Wienerwalds und den Gutensteiner Alpen erreichen wir das Tal der Schwarza bei Neunkirchen. Im Westen der Semmering und im Osten schon Ungarn. Wir fahren weiter nach Süden und befinden uns nun schon in der nördlichen Steiermark. Der Himmel war reichlich kontrastiert und natürlich gab´s noch die eine oder andere kurze Dusche. Egal, gejuckt hat uns das nicht mehr. Der Grenzübergang bei Spielfeld war dann auch das letzte Hindernis auf dem Weg zu unserem Tagesziel in Marburg an der Drau. Am späten Nachmittag erreichen wir unsere B&B Pension "Fani&Rozi" direkt am Ufer der Drau. Die Bikes parken in der benachbarten Tiefgarage und wir genießen die Abendsonne mit Blick auf die Drau. Den Abend verbrachten wir im historischen Zentrum von Maribor und erkunden die gastronomischen Höhepunkte in Sloweniens zweitgrößter Stadt. Gute Nacht!

Blick auf das Vrbas-Tal in Bosnien-HerzegowinaJajce in Bosnien-Herzegowina: Pliva Wasserfall in den VrbasMontag, 03.06.2024: In der Nacht begann es erneut zu regnen und von Sonne war an diesem Morgen weit und breit nichts zu sehen. Egal: Ab in die Gummipullis und raus an die frische Luft. Wir verlassen Maribor nach Südosten. Das Ziel für heute ist die Stadt Jaice in Bosnien-Herzegowina. Wir freuen uns auf 382 spannende Kilometer und hoffen auf ein wenig Sonne. Wir streifen Ptuj, das frühere Pettau. Sloweniens älteste Stadt liegt eingebettet zwischen Weinbergen und der Drau und wird von einem Schloss überragt. Die Slowenisch-Kroatischen Grenze überqueren wir bei Zlogonje in der Region Varazdin im bergigen Norden Kroatiens. Es will heute einfach nicht mehr hell werden. Bei Zagreb braute sich das nächste Unwetter zusammen und wir änderten den Tourenplan: Ab auf die Autobahn 3 und volle Pulle Richtung Bosnien. Bei Novska verließen wir die Autobahn und kommen bei Jasenovac an die kroatisch-bosnische Grenze. Nach einer ungewohnt genauen Einreisekontrolle sind wir nun in Bosnien-Herzegowina, genauer gesagt in der autonomen Republika Srpska: Bikerteam-Premiere! Der Regen treibt uns bei Gradiska auf die Autobahn Richtung Banja Luka, der Hauptstadt der Republika Srpska. Nach den Nahkampfszenen in der Rush Hour von Banja Luka kommen wir ins tief eingeschnittene Tal des Flusses Vrbass. Wir genießen die Kurven mit überhängenden Felsen und die Blicke auf den Vrbass, der bei Dabrac angestaut wird. Nach Mrkonjic Grad mit seiner sehenswerten Serbisch-orthodoxen Kirche und den Minimühlen "Mlinčići" mitten im Pliva-Fluss erreichen wir unsere Unterkunft "Konoba Slapovi" oberhalb der Pliva. Kurz gesagt genial!

 

 

     
Tourentag 1: 01.06.2024 Tourentag 2: 02.06.2024 Tourentag 3: 03.06.2024
Erzgebirge - Mähren (CZ) Mähren (CZ) - Maribor (SLO) Maribor (SLO) - Jaice (BIH)

 

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sk hladovkaWir hatten unsere grandiose Korsika-Tour aus dem Jahr 2013 noch nicht richtig verarbeitet, da kratzte schon das nächste Bikerjahr an der großen Planungstür. Zugegeben; kalt erwischt hat es uns damit nicht! Man hat ja immer mindestens zwei Hände voll mit Reisezielen und Ideen im Helmträger, die eigentlich nur auf ihre Chance warten, in eine richtige Tour eingebaut zu werden. Genauso war es auch im Dezember 2013, als wir aus eben diesem Fundus einige lang gehegte Ziele für unsere Reise durch den Osten und zurück entnommen haben. Diese waren unter anderem das Böhmische Mittelgebirge, die Beskiden, das Adler- und Altvatergebirge, die Hohe Tatra und der Karpatenbogen sowie auf dem Rückweg die Saarer Berge und der Lipno-Stausee im Böhmerwald. Kurz gesagt, ungefähr 3.200 km durch Tschechien, die Slowakei, Polen und die Ukraine wollen auf 10 anspruchsvolle Tourentage verteilt werden!

Dieses Grundgerüst an Zielen nun mit den Tagestouren auszubauen, war eine herrliche Aufgabe. Wir wälzten reichlich Landkarten (so richtige aus Papier), befragten diverse digitale Kartenanbieter und durchforsteten das restliche Internet nach brauchbaren Informationen. So langsam kamen wir unserem Ziel immer näher und am Ende ist eine hammergeile Tour herausgekommen. Den mittlerweile eskalierten Konflikt im Osten der Ukraine versuchten wir so gut es geht auszublenden. Jeder von uns machte sich trotzdem seine Gedanken darüber, aber diese gehören nicht hierher!

Wir erlebten auf unserer Reise durch den Osten fast ausnahmslos freundliche Menschen, denen wir stets offen entgegentraten und die diese Offenheit erwiderten. Sei es nur mit Gesten, Mimik oder bei zugegeben recht schwierigen Gesprächen. Englisch spricht von den Älteren fast keiner - eher noch Deutsch - und unsere Kenntnisse in slawischen Sprachen sind auch sehr übersichtlich sortiert! In der Ukraine jedoch nutzten uns die im Resthirn verbliebenen Russischfetzen aus der Schule. Jedoch sollten diese derzeit nur sehr gezielt und nach Preisgabe der eigenen Herkunft eingesetzt werden. Bei der Bewältigung der Einreiseformalitäten an der Grenze SK - UA hingegen öffnete unser Schulrussisch zuerst die Augen, dann das Herz und am Ende den Schlagbaum. Zufällig diente der Vater des obersten Grenzoffiziers einst in einem Sowjetregiment in der DDR und er selbst wurde in Dresden geboren. Unglaublich, aber war! Nach diesem Gespräch war ich zwar fast durchgeschwitzt, aber wir wurden alle mit Handschlag in der Ukraine begrüßt. Die Zollabfertigung und die Einreisekontrolle waren danach ebenfalls nur noch Formsache...

Das aber war nur eine Episode von vielen, die wir während dieser Reise erlebt haben - wenn auch eine sehr eindrucksvolle. Abschließend lässt sich sagen, dass wir mit der Idee einer Tour durch den Osten voll ins Schwarze getroffen haben. Der Ostwind pfiff uns durch Helm und Nase - wir sind uns sicher, dass es eines Tages eine Neuauflage dieser Runde geben wird. Dann natürlich für mindestens drei Wochen und mit dem Ziel Schwarzes Meer! Für dieses Mal soll es das aber gewesen sein.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen der Reiseberichte und beim Anschauen der reichlichen Bilder in der Galerie!

 

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